Ausstellung Februar-März 2008

>Königliche Kunst<


Kulturforum Willich
Warum der Titel „Königliche Kunst“? Die Alchemie des Mittelalters war in zwei Richtungen gespalten: die „äußere“ und die „innere“ Alchemie. Die innere oder auch wahre Alchemie unterschied sich von der profanen materiellen „Labortechnik“ zur Gewinnung von Gold aus Blei oder anderen niederen Metallen dahingehend, dass sie das Ziel hatte, den Alchemisten selber zu verwandeln. Diese Form der Vervollkommnung wurde im Mittelalter „Königliche Kunst“ genannt und geht auf Traditionen im Alten Ägypten, Indien und China zurück.

Der Weg der alchemistischen Selbsterkenntnis ist wie jeder Weg der menschlichen Vervollkommnung mühevoll, lang, von Versuchungen und Rückschlägen und Fallstricken gesäumt und erfordert Mut, Energie, Willen, Scharfsinn und Geduld. Der Adept wird mit Herkules verglichen, der den gefesselten Prometheus befreit. So wie die Alchemisten rühmten sich auch die Baumeister der Gotik einer „Königlichen Kunst“, waren sie doch in die „heilige“ Geometrie und andere Wissenschaften eingeweiht.

In ihrer Tradition stehen noch heute die Freimaurer. Da sie sich der Humanität, Brüderlichkeit und Menschenliebe verpflichtet haben, aber auch wissen, dass eine Veränderung der Gesellschaft nur durch die Veränderung der eigenen Person möglich ist, besteht die Aufgabe jedes Freimaurers darin, an sich selbst zu arbeiten. Sie nennen das „ihren rauen Stein behauen“. Die Aufgabe war es, diesen Weg künstlerisch darzustellen.

 

Zur Ausstellung erschien ein Katalog